Virgen del Carmen - Ursprung und Brauchtum
- ramonarichter

- 8. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Juli

Der Día de la Virgen del Carmen wird am 16. Juli gefeiert. Er ist tief verwoben in die Tradition vor allem der Küstenstädte und nicht zu trennen vom Karmeliterorden. Wer Andalusien nicht nur von außen betrachten, sondern auch spüren möchte, sollte sich die eine oder andere Prozession Im Jahreslauf nicht entgehen lassen.
Blick zurück
Woher kommt der Name „Carmen“?
Virgen del Carmen (Jungfrau vom Karmel) leitet sich vom biblischen Berg Karmel in Israel ab. Dort erschien 1261 die Jungfrau Maria einem englischen Karmelitermönch. Dem übergab sie ein Skapulier - einen Überwurf - als Zeichen ihres Schutzes. So erzählt es jedenfalls die Legende.
Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich Karmel im Spanischen zu Carmen. Damit wurde "Nuestra Señora del Carmen" die geläufige spanische Bezeichnung für die Muttergottes vom Berge Karmel.
Ich glaubte bisher, die Virgen del Carmen sei eine weitere Heilige. Ich wusste nicht, dass sie die Jungfrau Maria ist, die sich der Legende nach auf dem Berg Karmel zeigte.

Erste Klöster
Schon 1254, beim Generalkapitel der Karmeliten in London, fällt der Entschluss Klöster in Spanien zu gründen. Um 1270 entstehen die ersten Konvente.
Schnell breiten sich die Karmeliten über die ganze Halbinsel aus. 1358 erreichen sie Sevilla. Bald entstehen auch die ersten Frauenklöster. Die berühmteste unter den Karmelitinnen ist wohl Teresa von Ávila, hier gemalt von Peter Paul Rubens.

Virgen del Carmen in Spanien
Das königliche Dekret
In Spanien ist die Verehrung der Virgen del Carmen besonders stark. Sie gilt als Schutzpatronin der Seeleute – der Fischer, der Handelsschiffer und der Marinesoldaten.
Am 19. April 1901 unterschrieben die Regentin María Cristina von Habsburg und Marineminister Cristóbal Colón de la Cerda ein königliches Dekret. Damit erklärten sie die Heilige Jungfrau vom Karmel zur Patronin der spanischen Marine.
Und heute?
Prozessionen am 16. Juli in La Herradura und Almuñécar
Jedes Jahr am 16. Juli ehren zahlreiche Küstenorte Spaniens die Schutzpatronin, so auch Almuñécar und La Herradura. In beiden Orten tragen die Menschen ihre liebevoll geschmückte Skulptur in einer Prozession durch die Straßen zum Meer. Es scheint, das gesamte Dorf sei auf den Beinen.
Der Chor
In La Herradura geht der Rociero-Chor "Coro Cosas Nuestras" der Virgen voran. Die Frauen tragen an diesem Tag festliche Flamencokleider, immer mal wieder andere. An mehreren Haltepunkten wird gesungen. Natürlich sind die Lieder der Virgen gewidmet, die auch Estrella de los Mares/ Stella Maris (Stern der Meere) genannt wird.


Fischerfrauen
Die Virgen del Carmen wird sowohl in La Herradura als auch in Almuñécar begleitet von einer Gruppe Frauen. Sie repräsentieren die Frauen der Fischer und tragen einen geschmückten Korb, gefüllt mit Muschelschalen und mehr.

Almuñécar
Ich hab ein professionell gemachtes Video gefunden. Es beginnt mit dem Verlassen der Capillo de Nuestra Señora del Carmen und endet mit emotionalen Bildern. Schaut und hört mal rein. Es lohnt sich.
Das Schiff, auf dem sie hinaus auf's Meer gerudert wird, heißt "Jábega". Privat iniziiert wurden zwei der antiken Schiffe nachgebaut. Das zweite steht in La Herradura.
Nun viel Spaß beim Schauen.
Ich freue mich, dass du bis hierher gelesen hast – danke dafür! Wenn dich der Beitrag inspiriert oder berührt hat, freue ich mich über ein Herz als kleines Zeichen. Und natürlich auch über ein paar Worte im Kommentar.
Falls du noch etwas nachlesen möchtest:
Links:
Wer mehr zum Skapulier wissen möchte, kann hier schauen.




ich freue mich immer über deine Spanienberichte. Liebe Grüße
Dieter
Interessant. Gut gemacht.